In der Nähe des Marschenhauses, am Eingang zum Speckenbütteler Park, steht auf einem Hügel der Nachbau einer Leher Bockwindmühle. Sie wurde 1984 - 86 nach altem Vorbild vom holländischen Mühlenbauer Molema errichtet.
Der Bauernhausverein hatte dorthin schon 1935 eine Bockwindmühle aus Nordleda umgesetzt, die jedoch 1941 abbrannte, verursacht durch Kinder, die dort einbrachen und in ihr gesammeltes Heu anzündeten. Nicht anders erging es der Nachfolgerin, einer Erdholländermühle aus Holßel, die 1983 durch einen von Silvesterraketen verursachten Brand zerstört wurde.
Die heutige Bockwindmühle besitzt ein Gehäuse (Mahlkasten), das drehbar auf einem hölzernen Bock gelagert ist, sodass die Windmühlenflügel stets in die vorherrschende Windrichtung gedreht werden können. Das Gehäuseinnere ist über eine Treppe erreichbar, die über den rückwärtigen Steert führt, der das Gehäuse abstützt und an dem die Mühle gedreht werden kann. In der unteren Ebene des Mahlkastens befindet sich der Absackboden, in der oberen Ebene die Flügelwelle mit dem Kammrad, von dem die horizontale Drehung vertikal umgeleitet wird und den Läuferstein des Mahlganges antreibt. An der Mühlenrückseite befindet sich eine Sackwinde.
Die Vorform dieses Mühlentyps stammt aus dem Mittelmeerraum und hat wahrscheinlich schon zur Zeit der Kreuzzüge Eingang nach Nordeuropa gefunden und sich sodann weit verbreitet. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde dieser Mühlentyp von der Kappenwindmühle verdrängt, bei der auf einem starren, nicht drehbaren Unterbau eine kleine, in die jeweilige Windrichtung zu drehende Kappe saß, in der die fast waagerechte Achse der Windmühlenflügel befestigt war.
Das jetzige Exponat ist die Nachbildung einer seit 1720 am nördlichen Ortsrand von Lehe in Betrieb gewesenen, 1877 nach Wehden verkauften Bockmühle, von der 1931 vom Heimatbund der "Männer vom Morgenstern" auf Aufmaß genommen worden war. Auf der Grundlage dieser Pläne entstand 1985/86 die Replik; im Frühjahr 2008 wurde eine Erneuerung der Mühlenflügel vorgenommen.